Die ältesten Aufzeichnungen über diese Heilpflanze stammen aus dem 12. Jahrhundert. Hildegard von Bingen empfahl »Ringula« bei Vergiftungen durch üble Speisen. Den Bauern galt die Ringelblume als »Wetterprophet«, denn sie faltet ihre Blüten zusammen, wenn Regen aufzieht.
Ines Schreiber
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Steckbrief
Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist ein einjähriges Korbblütengewächs mit einer etwa 20 Zentimeter langen Pfahlwurzel. Die bis zu einem halben Meter hohe Pflanze bildet von Juni bis Oktober strahlend gelb- und orangefarbige Blütenkörbchen von zwei bis fünf Zentimetern.

Traditionell gilt die Ringelblume als Symbol für die Unvergänglichkeit, weil sie den ganzen Sommer über immer wieder blüht und sich meist auch selbst aussät.
Die Ringelblume bildet unterschiedliche Samen. Aus den Zungenblüten entstehen Klettfrüchte, die im Fell von Tieren hängen bleiben. Aus den mittleren Blüten entstehen leichte, teils luftgefüllte Samen, die vom Wind fortgetragen werden. Innen sind die Früchte ringförmig (Name!) gekrümmt, sie wecken das Interesse der Ameisen.
Heilpflanze
Für Heilzwecke werden die voll entfalteten Blüten gesammelt. Verwendet werden die getrockneten Zungenblüten, nach einigen Quellen auch die zerkleinerten Blütenkörbchen. Verabreicht werden sie in Form von Teeaufgüssen, wässrigen Auszügen, Tinkturen, Extrakten und Salben, die schmerzstillend, pilzabtötend, bakterien- und virenhemmend wirken. Genutzt werden ferner blutfettsenkende, gallenflussanregende und abwehrsteigernde Eigenschaften.
Traditionell wird die Ringelblume auch innerlich eingesetzt, zum Beispiel bei Magen-Darm-Störungen und Magengeschwüren, Gallebeschwerden, Leberschwäche und Menstruationsproblemen. Auf das Nervensystem wirkt die Ringelblume beruhigend.
Zahlreiche Ringelblumenprodukte gibt es im Reformhaus oder der Apotheke zu erwerben. In vielen kosmetischen Produkten wie Lippenpomaden oder Zahncremes sind Wirkstoffe der Ringelblume enthalten. Durch neuere Versuche konnte nachgewiesen werden, dass Calendula-Extrakt gegen mehrere Krebszellenarten wirksam ist.
2009 wurde die Ringelblume übrigens zur »Heilpflanze des Jahres« gekürt.

In Garten und Küche
Die Ringelblume ist eine sehr pflegeleichte Pflanze. Nach der Aussaat im Frühjahr wachsen die Pflanzen schnell, wenn die Tage wärmer werden und mit steigenden Temperaturen aufwarten. Honig- und Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere besuchen die Blüten, um Pollen und Nektar zu sammeln.
Die Blüten bringen Abwechslung und Farbe in die Speisen oder Tees, die filzig behaarten Blätter eignen sich gut für Blatt- oder Wildkräutersalate. Die Blütenblätter sind für verschiedene herzhafte Brotaufstriche, Blütenbutter, Suppen oder in Kuchen verwendbar. In früheren Zeiten hat man mit den carotinhaltigen Ringelblumen auch Butter und Käse gefärbt.
Und nun: Guten Appetit!
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