In der Adventszeit haben es die meisten gern kuschelig warm. Da die allseits verteufelten fossilen Energiequellen immer noch eine herausragende Rolle bei der Heizung spielen, wird in den Medien zur Zeit wieder die Frage aufgeworfen: Wie voll sind die Gasspeicher? Schauen wir uns einfach mal um.
„Tiefstand bei Gasspeichern: Deutscher Gaspreis klettert über EU-Niveau“ warnt die Berliner Zeitung. Es klingt bedrohlich:
„Zu Wochenbeginn lagen die Speicher nur bei knapp 65 Prozent, weit unter dem Fünfjahresdurchschnitt von 86 Prozent. Das zeigt sich inzwischen auch an den Preisen: Die Lücke zu den niederländischen TTF-Notierungen wird größer. Für Millionen Haushalte stellt sich jetzt die Frage: Wird Heizen wieder teurer?“

Die Antwort verschwindet hinter der Bezahlschranke. Nicht besser klingt es bei t-online: „Gasspeicher nicht mal zu zwei Dritteln gefüllt“, gefolgt von der Frage: „Müssen Besitzer von Gasheizungen befürchten, im Januar nicht mehr heizen zu können?“ Hier wird allerdings eine beruhigende Antwort nachgeschoben. Dem schließt sich auch der NDR an, was bei einem zwangsfinanzierten, staatsnahen Sender auch nicht anderes zu erwarten ist. Immerhin wird eine Erklärung für den relativ niedrigen Füllstand geliefert:
„Seit Anfang des Jahres sind die Gasspeicher deutlich leerer als in den Vorjahren. Sie enthalten sogar weniger als im Durchschnitt der Jahre 2017-2021. Das liegt daran, dass der vergangene Winter kälter als in den Vorjahren war. Auch verbrauchte die deutsche Industrie von November bis Februar wieder fast so viel Gas, wie vor Russlands Angriff auf die Ukraine im Februar 2022.“
Auf den Seiten der Bundesnetzagentur klingt es ebenfalls beruhigend: Zwar habe sich die Versorgungslage in den vergangenen Jahren verändert. Der europäische Energiebinnenmarkt könne aber die Versorgung mit Gas sichern. Das Gas kommt derzeit über Pipelines (aus Norwegen, den Niederlanden und weiteren Staaten) sowie LNG-Terminals. Weitere Importmöglichkeiten über Frankreich und Belgien seien erschlossen worden. Abschließend heißt es:
„Die Gasversorgung in Deutschland ist stabil. Die Versorgungssicherheit ist gewährleistet. Die Bundesnetzagentur schätzt die Gefahr einer angespannten Gasversorgung im Augenblick als gering ein. Die Bundesnetzagentur beobachtet und bewertet die Lage fortlaufend. Ein sparsamer Gasverbrauch bleibt dennoch wichtig, da aufgrund der europäischen Importabhängigkeit bei Erdgas immer Risiken verbleiben.“
Da können wir also beruhigt schlafen. Außerdem gibt es ja noch die „erneuerbaren“ Energien, deren Ausbau voranschreitet – dazu aber später mehr.
Stefan Paasche
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