Juden und Christen – ein schwieriges Miteinander

Bei seiner Rede zur Wiedereröffnung der Münchener Synagoge an der Reichenbachstraße weinte Bundeskanzler Friedrich Merz. Als „ehemaliger“ Blackrockianer weiß er, vor wem er den Diener zu machen hat. Weint er auch beim Anblick sterbender Kinder in Gaza? Es sind bisher etwa 2.000 Israelis umgekommen, aber 80.000 Palästinenser. Bei der Gelegenheit wird ja immer eine jüdisch-christliche Symbiose oder Partnerschaft beschworen – gibt es die überhaupt?

Gastbeitrag von Sascha von Aichfriede

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Merz vergießt Tränen, Olaf Scholz durfte bei der jüdischen „Apokalypsesekte“ Chabad eine Kerze anzünden, Merkel bekam einen Orden der jüdischen Freimaurer B’nai B‘rith und öffnete danach die Migrationsschleusen, um die Zerstörung Deutschlands zu beschleunigen. Ein weiser Mensch sagte einst: „Wenn du wissen willst, wer dich beherrscht, achte darauf, wen du nicht kritisieren darfst.“ Wir ergänzen: „Achte auch darauf, vor wem permanent der Knicks gemacht wird.“

Zur Einordnung – Israel ist gerade dabei, uns beim BIP pro Kopf einzuholen und zu überholen. Und das, obwohl das Land ein Hochrisikostandort ist. Eigentlich unmöglich. Woran liegt es? Quelle: Weltbank

Jüdisch-christliche Symbiose – ein Widerspruch

Auch von Friedrich Merz wird – wie von anderen Politikern – eine Art jüdisch-christliche Symbiose kreiert1. Als ob diese Kulturen und Religionen komplementär wären. Bundespräsident Christian Wulff definierte ein christlich-jüdisches Abendland und zählte am Ende auch den Islam dazu. Das sorgte bei jenen, die Ahnung von der Materie haben, für Belustigung. Das Judentum hat eine orientalische Herkunft, wie das Christentum und der Islam auch. Von wegen Abendland. Wir sollten uns einmal kritisch ansehen, wo Judentum und Christentum stehen, und wo in diesem Koordinatensystem der Islam verortet ist.

Bibel vs. Tanach

Die Bibel ist das Buch des Christentums. Es besteht aus dem Alten Testament und dem Neuen Testament. Um Christentum zu leben, braucht man aber eigentlich nur das Neue Testament mit den Evangelien, der Apostelgeschichte usw. Hier werden Jesus Christus und seine Botschaft definiert.

Die Juden kennen nur das Alte Testament, dort genannt „Tanach“, daher spielt Jesus Christus hier auch keine Rolle. Die „Tora“, also die fünf Bücher Moses, bilden einen Teil des Tanach. Weiters sind für die Juden der „Talmud“ und der „Schulchan Aruch“ wichtig. Der Talmud ist eine riesige Sammlung von rabbinischen Diskussionen, Traditionen und Gesetzen, die die Grundlage der Halacha (jüdisches Recht) bilden. Der Schulchan Aruch hingegen ist ein spezifischer, autoritativer Kodex, der die langwierigen Diskussionen des Talmuds in prägnante Anweisungen komprimiert, um das tägliche Leben zu regeln. Talmud und Schulchan Aruch sind immer wieder Gegenstand kontroverser Diskussionen, auch wegen der Haltung des Judentums gegenüber Nichtjuden.

Juden und Christen: Nah und fern zugleich

Ohne Juden gäbe es kein Christentum. Das ist fraglos richtig. Aber gerade die Juden wehren sich gegen diese Vermengung von Judentum und Christentum. Trotz Schnittmengen sind Judentum und Christentum theologisch inkompatibel. Juden möchten sich zurecht auch nicht von den Deutschen vereinnahmen lassen, damit die sich eine neue Kunstidentität zusammenstellen können2.

Juden leben in Deutschland seit der Römerzeit. Aber parallel. Denn die Juden sind nicht nur einfach eine Religion, sondern auch ein Volk. Es ist anders als das Christentum eine Ethnoreligion, deren ethnischer Bestandsschutz daher eine wichtige Rolle spielt und die Ghettobildung im Mittelalter zu einer eigenen Entscheidung der Juden machte3. Nach jüdischem Recht ist Jude, wer eine jüdische Mutter hat4. Die Konversion zum Judentum ist schwierig und wird vom Judentum auch nicht begünstigt oder gar missioniert5.

Judentum als Volks- und Ethnoreligion

Das im Tanach definierte Judentum ist eine Volksreligion, eine Monolatrie6, die einen Wüstengott namens JHWH (Jahwe) zum Schutzheiligen der Israeliten erhoben hat. Dieser Wüstengott ist eine Weiterentwicklung ägyptischer Gottheiten wie Seth (auch Jao), der bereits von den Protojuden, den Hyksos, angebetet wurde7.

Das Alte Testament ist im Wesentlichen materialistisch und diesseitig ausgelegt: Es geht um Landnahme, Vernichtung anderer Völker, weltlichen Reichtum und letztlich Unterwerfung der Welt. Was hat das mit dem Christentum zu tun? Nichts. Das Christentum ist eine antimaterialistische und jenseitige Religion. Das Heilsversprechen bezieht sich auf alle Menschen (grundsätzlich Bekenntnisreligion). Im Judentum nicht, denn es ist eine Ethnoreligion. Das Heilversprechen, der „Gottesbund“, bezieht sich nur auf Juden als das „auserwählte Volk“.

Jesus im Judentum: Ein Ausgestoßener

Die theologische Inkompatibilität zwischen Judentum und Christentum ergibt sich nicht nur aus Diesseitigkeit vs. Jenseitigkeit, oder dem Konflikt zwischen Ethno- und Bekenntnisreligion, sondern auch aus der Sichtweise auf die zentrale Figur des Christentums: Jesus von Nazareth. Dieser wird im Judentum nicht als Messias anerkannt. Es existieren im Judentum Schmähschriften („Toledot Yeshu“) gegen Jesus, die sogar glaubwürdig wirken:

Jesus war demnach zwar der Sohn der Maria, aber nicht des Josef. Denn Maria hatte ein Tächtelmächtel mit einem römischen Soldaten namens Pantera8. Offen gesagt wirkt die Geschichte logisch: Deswegen also wurde sie von Josef verstoßen und musste Jesus in einem Stall gebären. Anders als Jesus’ Mutter Maria taucht Josef auch in den Evangelien später nicht mehr auf. Der angebliche Vater Josef scheint wie ausgelöscht, während Jesus’ Mutter bei ihrem Sohn bis zum Schluss bleibt. Die „unbefleckte Empfängnis“ ist also eine Vernebelung der Untreue und der unehelichen Geburt.

Nach diesen Schmähschriften hatte Jesus Anhänger (die „Jünger“) seiner Zauberei (in den Evangelien als „Wundertaten“ beschrieben) und auch er bezeichnete sich als Messias, hielt aber der Prüfung nicht stand und versagte bei einer Probe. Auch im Talmud gibt es Referenzen zu einem Jesus, jedoch ist die Identität mit dem christlichen Jesus umstritten. Dass der christliche Jesus von Nazareth mit dem Judentum gebrochen hatte, ist nicht nur durch seinen Kampf mit den Pharisäern belegt, aus denen sich das heutige Judentum entwickelte9, sondern vor allem aus einer Begegnung: Jesus mit dem Teufel.

Jesus vs. Teufel – und Jahwe

Nachdem Jesus von Johannes getauft worden war, ging er in die Wüste. Nach 40 Tagen und Nächten Fasten trat der Teufel an ihn heran und testete ihn. Matthäus 4,8–9:

„Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest.“

Die Zahl 40, hoher Berg, Wüste. Das sind alles Referenzen auf das Alte Testament, die Religion der Juden. Damit ist die Wanderung durch die Wüste gemeint, der Sinai, wo der Bund zwischen den Juden und dem Wüstengott geschlossen wurde und er ihnen die Welt versprach. Jahwe und der Teufel sind also gleich mächtig. Hier wird eigentlich ausgesagt, dass Jesus sich mit der Religion des Alten Testaments auseinandersetzte und ihr entsagte. Denn so wie der Wüstengott den Juden die Welt versprach, tat er es auch bei Jesus, wenn er ihn anbete, also bei der Religion des Judentums bliebe. Das tat Jesus aber nicht.

Christen werden in Jerusalem bespuckt

Was Juden von Christen halten, merken sie in Jerusalem zügig. „Christen im Heiligen Land leiden unter einer ‚beunruhigenden Zunahme‘ von Angriffen: Sie werden bespuckt, physisch belästigt, ihr Eigentum und ihre Friedhöfe werden beschädigt und ihre religiösen Feiern gestört.“10 Die Rede ist hier von orthodoxen Juden, von denen die Gewalt ausgeht. Es gab sogar eine „Spuck-Konferenz“11. Das ist sicherlich ein Problem für die politische Führung Israels, die von der Unterstützung von christlichen Ländern wie den USA abhängig ist12. Diese Juden greifen auch Palästinenser an und bezeichnen die Araber als minderwertige Rasse13.

Jesus Christus im Koran anerkannt

Im Koran des Islam ist Jesus Christus aber – anders als im Judentum – kein Verschmähter, sondern einer der wichtigsten Propheten. Er erhält dort sogar Ehrenbezeichnungen14. Wir vergleichen die Stellung Jesus Christus in den abrahamitischen Religionen:

Der Islam und das Christentum stehen sich in Bezug auf Jesus Christus nahe, während das Judentum und das Christentum sich in dieser Sache unvereinbar zeigen. Der Islam entstand im 7. Jahrhundert und greift jüdische und christliche Inhalte auf.

Juden warten auf ihren Messias und die Christen auf den Antichristen

Für sie ist Jesus nicht der Messias und sie warten noch auf ihren – man könnte das Judentum daher sogar als antichristlich bezeichnen. Das war lange die Einstellung in der katholischen Kirche: So gibt es im Katholizismus die sogenannte „Karfreitagsfürbitte für die Juden“15, worin es darum geht, die Juden als Verirrte zu erleuchten. Mittelalterliche oder frühneuzeitliche Schriftstücke identifizierten den jüdischen Messias als den Antichristen16. Auch Martin Luthers Sichtweise auf die Juden war warnend bis hasserfüllt17. Daher gibt es keine theologische Schnittmenge zwischen Juden und Christen.

Viel Lärm um ein Märchenbuch

Dass die fünf Bücher Moses (Tora) und damit das Fundament von Tanach und Bibel kein Originaltext Gottes sind, dafür gibt es genügend Hinweise: aus religiösen Texten, aus der kritischen Bibelwissenschaft, aus der Archäologie. Das fundamentale Buch Genesis kopiert unter anderem ältere sumerische und ägyptische Vorbilder, der Exodus ist eine Romantisierung der Niederlage der Protojuden, den Hyksos (einer ihrer ehemaligen Könige hieß Jakob), die von den Ägyptern vertrieben wurden18. Die Mosesgeschichte ist eine Vermengung von alten Legenden und Romanfiguren (Sargon von Akkad, Geschichte von Sinuhe).

Zu nennen sind auch archäologische Forschungen auf der Nilinsel Elephantine, die sich mit einer jüdischen Siedlung aus vorchristlicher (aber nachmosaischer) Zeit um das 5. Jahrhundert v. Chr. beschäftigen. Das heißt, trotz angeblichem Exodus waren die Juden schnell wieder zurück in Ägypten. Die gefundenen Artefakte inklusiver Papyri zeigen ein Bild des Judentums, das nichts mit dem heutigen zu tun hat: Zwar ein Jahu-/Jahwe-Tempel, aber auch andere Götter werden angebetet. Kein Wort von irgendeiner Tora oder dem Tanach. Und das stützt ganz klar die Erkenntnis auch der kritischen Bibelwissenschaft, dass Tora und Tanach im babylonischen Exil entstanden sind (Priesterschrift), dass also die Autorschaft Moses ein Märchen ist.

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Während jüdische Gemeinden in Ägypten gar keine Tora kannten, gibt es parallel im babylonischen Exil Bemühungen von Juden, eine konsistente Schriftgrundlage zu schaffen. Hier wäre Esra zu nennen, der auch im Babylonischen Talmud als die Person gepriesen wird, die die vergessene Tora wiederbelebte (TB Sukkah 20a). Auch in der Bibel wird er als Schriftgelehrter genannt, der in der Tora bewandert war (Esra 7,6). Sowieso gibt es nicht den einen Autor der Bibel:

Die kritische Bibelwissenschaft ermittelte aufgrund sprachlicher Analysen, dass hier mehrere Autoren aktiv waren, da es Inkonsistenzen in den Texten gibt19. Hier war nichts eine originale Niederschrift eines Wortes von Gott. Wenn schon das Judentum als Basis falsch liegt, dann Christentum und Islam auch. Alle abrahamitischen Religionen bauen aufeinander und auf Legenden und Menschenwort auf – nicht Gottes Wort, sondern Hörensagen. Dass darüber Kriege geführt werden, ist der traurige Treppenwitz der Menschheitsgeschichte.

Fazit

Die von bundesdeutschen Politikern beschworene jüdisch-christliche Symbiose gibt es nicht. Weder kulturell noch religiös. Es war immer ein Neben- und Gegeneinander. Zu Recht wehren sich also die Juden dagegen, auf diese Weise mit dem Christentum vermengt zu werden, nur damit das Geschichtsmarketing funktioniert. Am Ende ist alles viel Lärm um Nichts: Alle drei abrahamitischen Religionen wie Judentum, Christentum und Islam basieren aufeinander und auf Schriften, die nachweislich kein Wort Gottes oder eine explizite Verkündigung an irgendein Volk sind. Was Jesus Christus betrifft, stehen Islam und Christentum aber zusammen und dem Judentum entgegen.

NEU: Taschenkalender des Widerstandes 2026

1 https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/75-jahre-zentralrat-der-juden-2384862 [26.09.2025].

2 https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/156781/christlich-juedische-leitkultur-fallstricke-bei-der-bildungsarbeit-gegen-antisemitismus/ [26.09.2025].

3 https://www.trier-info.de/sehenswuerdigkeiten/judengasse [26.09.2025].

4 https://www.juedische-allgemeine.de/religion/das-mutterprinzip/ [26.09.2025].

5 https://www.deutschlandfunk.de/konversion-zum-judentum-wenn-aus-martin-mosche-wird-100.html [26.09.2025].

6 https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/monotheismus-at [26.09.2025].

7 https://armstronginstitute.org/835-the-hyksos-evidence-of-jacobs-family-in-ancient-egypt [26.09.2025].

8 https://www.uni-trier.de/fileadmin/fb2/prof/GER/JID/JM_Artikel_Allgemein/Michels_Jiddisch_Jesus-Polemiken_Toledot_Yeshu.pdf [26.09.2025].

9 https://www.juedische-allgemeine.de/religion/die-pharisaeer-als-heuchler/ [26.09.2025].

10 https://acninternational.org/de/angriffe-auf-christen-in-israel-nehmen-zu/ [26.09.2025].

11 https://taz.de/Juden-und-Christen-in-Jerusalem/!5938588/ [26.09.2025].

12 https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2023-10/israel-juden-regierung-netanjahu-spucken-christen-uebergriffe.html [26.09.2025].

13 https://www.morgenpost.de/politik/article408225789/palaestinenser-radikale-juedische-siedler-greifen-dorf-an.html; https://www.haaretz.com/israel-news/2025-04-18/ty-article-magazine/.premium/half-of-jewish-israeli-teens-hate-arabs-but-hope-for-change-remains-study-shows/00000196-44ac-d513-adb7-4dee0f500000 [26.09.2025].

14 https://www.katholisch.de/artikel/29787-jesus-und-maria-ungeahnte-verbindungen-zwischen-christentum-und-islam [26.09.2025].

15 https://www.juedische-allgemeine.de/allgemein/maskerade/ [26.09.2025].

16 McDonald, William C. „Red Jews and the Antichrist as the Jewish Messiah: Michel Beheim’s Endicrist’ (ca. 1455). With a Translation.” Mediaevistik 28 (2015): 195–215.

17 https://www.deutschlandfunkkultur.de/martin-luthers-judenschriften-die-dunkle-seite-der-100.html [26.09.2025].

18 https://www.diepresse.com/5839950/wie-asiaten-die-macht-im-alten-aegypten-uebernahmen [26.09.2025].

19 https://www.die-bibel.de/ressourcen/bibelkunde/themenkapitel-at/entstehung-pentateuch [26.09.2025].

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