In den nächsten Wochen wird man in Deutschland wieder einen sportlich-patriotischen Freudentaumel erleben. In den Biergärten und bei den „Public Viewings“ drücken Millionen Deutsche ihrer Mannschaft die Daumen und bejubeln ihre Tore. Viele drapieren ihre Autos und Häuser mit schwarz-rot-goldenen Fahnen. Nach spätestens vier Wochen oder einem vorzeitigen Ausscheiden der deutschen Elf ist das Spektakel dann wieder vorbei und die Wimpel werden wieder in den Kellern verstaut.
In diesem Jahr macht sich für viele – auch im Bereich der Medienzunft – ein ungutes Gefühl breit. So werden für Deutschland mit Mesut Özil und Ilkay Gündogan auch zwei türkischstämmige Spieler auflaufen, die bislang als Vorzeige-Integrierte galten, sich kürzlich aber mit dem viel bundesdeutsche Medienschelte erntenden türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ablichten ließen.
Letztendlich ist die Nationalmannschaft auch nur ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Zustände in unserem Land. Deutsche Spieler, die keine Lust auf das Singen der Nationalhymne haben, weil sie sich mit dem Land nicht mehr identifizieren. Spieler mit ausländischen Wurzeln, die mit dem Land nichts verbinden können, außer vielleicht die Chance, Millionär zu werden. Eine Nationalmannschaft, die sich dem politisch korrekten Imagewechsel zufolge nur noch „Die Mannschaft“ nennt und sich für keine ideologisch-therapeutische Anti-Rechts-Kampagne zu schade ist.
Die deutschen Fans schlucken all das, weil Fußball in Deutschland mittlerweile die Rolle einer Ersatzreligion angenommen hat. Man kritisiert zwar die obszöne Kommerzialisierung des Sports, nimmt sie aber zähneknirschend hin. Man toleriert die Überfremdung des Profifußballs und der Nationalmannschaft, obwohl man natürlich lieber deutsche Spieler als Vertreter der eigenen Nation auf dem Feld sehen würde. Letztlich akzeptiert man sogar die zunehmende Politisierung des Fußballs mit durchsichtigen und primitiven Image-Kampagnen.
Doch die Frage ist: wie lange noch? Beim Spiel gegen Saudi-Arabien wurde Gündogan von den Fans bereits ausgepfiffen. Wie schon zuvor die Kirchen in Deutschland könnte nun auch der Fußball – als Ersatzreligion – seine Attraktivität verlieren, wenn sich die Anhänger durch dauerhafte Zumutungen immer mehr von ihm entfremden.
Länderspiele sind der sportliche Wettbewerb der Nationen, sie rufen weltweit große Emotionen hervor und wirken identitätsstiftend. Doch das geht verloren, wenn europäische Mannschaften von afrikanischen oder orientalischen nicht mehr zu unterscheiden sind.
Wir wollen eine Nationalmannschaft, die diesen Namen auch verdient, in der Deutsche ihre Nation mit Stolz vertreten und sich nicht zum nützlichen Idioten politisch korrekter Propaganda machen lassen. Eine solche Mannschaft wäre auch ein schönes Symbol für einen gesunden Patriotismus, der nicht nach vier Wochen wieder eingemottet wird.
Ronny Zasowk
2 Antworten
Tagtägliche Kanzelpredigt:
Richtlinien-Rapefugees come well
in my taube Nuss Gestell
bleibt my Mischblut mies
und ohne Grenzen rollt der Kies.
Dieser Artikel beschreibt genau meine Gefühle. Aus diesem Grund interessiere ich mich schon länger nicht mehr für den Klubfußball (fast ausschließlich Fremdenlegionen!). Auffällig ist auch, dass Minderheiten in den entsprechenden Nationalmannschaften meistens überrepräsentiert sind (z.B. Frankreich oder England).