Es ist wirklich schlimm für westliche Demokraten. Immer häufiger gehen Wahlen nicht so aus, wie es in ihrem Sinne „richtig“ wäre. Dem Fortschritt (den man predigt) wird die Tür vor der Nase zugeschlagen, die Menschenrechte (oder was man dafür hält) geraten in Gefahr und überhaupt scheint der planmäßige Gang der Geschichte aus der Spur zu laufen.
Kaum hatte man die Überraschung namens „Brexit“ und die unerwartete Wahl Donald Trumps verkraftet, da gewinnt der „Sultan Erdogan“ seine Volksabstimmung – diesmal aber mit Ansage. Da hilft es wenig, auf das knappe Endergebnis und mögliche Fälschungen zu verweisen. Mehr noch: Im Gegensatz zu den USA (wo Trumps Außenpolitik nicht mehr von der seiner Vorgänger zu unterscheiden ist) und Großbritannien (der Brexit dauert) könnten die Folgen des Urnengangs in der Türkei nachhaltig sein.
Der Beitritt Ankaras zur EU dürfte sich endgültig erledigt haben. Die Hinwendung Kleinasiens zum eigenen Kontinent ist nur die logische Folge ebenso wie die verstärkte Rückbesinnung auf die islamischen Wurzeln und die orientalischen Nachbarn. Die Wiederaufnahme der osmanischen Großmachtpolitik hat längst begonnen.
Bis hierhin mag das eine Sache der Türken im eigenen Land sein. Aber es gibt ja auch die Türken in Europa und besonders in Deutschland. Auch wenn hier nur die Hälfte von ihnen den Weg ins Wahllokal gefunden hat, steht fest: Sie zählen nach Millionen und haben zu fast zwei Dritteln für ihren (Ja – ihren!) Präsidenten gestimmt.
Integration? Fehlanzeige! Doppelpass? Ein Schuss in den Ofen! Die multikulturelle Zukunft wird durch die Machtfrage ersetzt. Was einst rosarot gemalt wurde, könnte schnell in blutrot umschlagen. Die Verantwortlichen dürften sich längst die überlebenswichtigen Tickets besorgt haben. Für die, die „schon länger“ hier leben, könnte die Reise ins Ungewisse gehen. Die in Deutschland ohnehin schwelenden innertürkischen Konflikte und die galoppierende Islamisierung werden rasch an Fahrt aufnehmen.
Aber eines zeigt diese Volksabstimmung auch: Es ist möglich, dass sich Völker über scheinbar unumstößlich geglaubte globale Entwicklungen hinwegsetzen können, vorausgesetzt, sie verfügen über eine Führung, die willens und fähig ist, auf diesem Weg voranzugehen. Erdogan hat gezeigt, dass er bereit ist, für seine Vorstellungen ins Gefängnis zu gehen. Davon dürften Merkel und Anhang weit entfernt sein – noch.
4 Antworten
Gäbe es eine Marine Le Pen in Deutschland, würde ich entsprechend zu den Türken für ein zeitweises Präsidialsystem plädieren. Andernfalls wird man die Transatlantifanten, die unser Land seit Jahrzehnten heimtückisch belügen und plündern (ein „Exportweltmeister“ ist der größte Arbeitssklave für Fremde, während ein Importweltmeister der größte Schmarotzer ist), nicht auf gesunde Wege zurückführen oder kaltstellen können.
Die Biologie der Völker ist langfristig stärker als jede eingepaukte Ideologie. Globalfaschismus ist auch Faschismus; Finanzfaschismus ist auch Faschismus; Multikultifaschismus ist auch Faschismus; Wüstenreligionsfaschismus ist auch Faschismus. Der Begriff „Faschismus“ als ein abwertender ist ebenfalls eingepaukt; er geht auf Parade-Ruten-und-Axt-Bündel antik-römischer Beamter zurück und meinte um 1920 in Italien politische Kampfbündnisse gegen die Nachkriegsmisere.
Alles Gute und viel Erfolg, Marine Le Pen und Recep Tayyip Erdogan! Alles Gute für das Französische und das Türkische Volk!
Und für die geplagten und künstlich zerrissenen Kurden sollte auch endlich ein verlässlicher eigener Lebensraum erarbeitet werden.