Den Eindruck konnte man gewinnen, wenn man sich im heutigen ZDF-Morgenmagazin die Presseschau mit Hans-Ulrich Jörges und Stichwortgeber Mitri Sirin angetan hat.
Der Stern-Kolumnist zog die Funktionstüchtigkeit des sächsischen Sicherheitsapparates in Zweifel und stellte die Frage in den Raum, „ob Sachsen schon verloren ist, als einziges Bundesland schon weg ist, nicht mehr erreichbar ist.“
Als Aufhänger für diese gewagte These führt er den eigenartigen Auftritt eines LKA-Mannes („Hutbürger“) an und die Verbreitung des Chemnitzer Haftbefehls, wofür das Umfeld der Staatsanwaltschaft und der Polizei verantwortlich sei. Ganz wichtig: „Von Journalisten wird der Eindruck kolportiert, dass die Polizei mit den PEGIDA-Demonstranten sympathisiert!“ Sein Schluss: „Der Staatsapparat, vor allem der Sicherheitsapparat ist von Rechtsextremisten durchsetzt.“
Als Lösung des Problems sieht Jörges ein Durchgreifen, wie es sonst eher von kommunistischen Regimen praktiziert wird: „Es ist höchste Zeit, glaube ich, dass der gesamte Staatsapparat überprüft wird auf Rechtsextremisten. Das traue ich dem heutigen Ministerpräsidenten nicht zu. Ich glaube, dass wir eine Situation haben, in der in Sachsen ein politischer Neuanfang notwendig ist.“
Wahlen kann der Stern-Kolumnist dabei nicht im Auge haben. Die Umfragen – gerade in Sachsen – sehen eine linke Regierungsmehrheit in weiter Ferne. Und ein Blick in den Lebenslauf des Journalisten (Kontakt mit der Frankfurter linken Szene, Arbeit in einem linken Verlag, abgebrochenes Studium der Gesellschaftswissenschaften, Wohngemeinschaft ohne Privatbesitz) zeigt, wo seine Gedankenwelt ihre Wurzeln hat.
Mit der routinemäßigen Kritik an Alexander Gauland (AfD) und dem „Kampf gegen Rechts“ allein dürften die Träume linker Ideologen kaum erfüllbar sein. Es müsste ein massiver Rechtsbruch erfolgen, um den sächsischen Geist zurück in die Flasche zu befördern. Doch daran ist einst schon die SED gescheitert. (s.p.)