Vor zwei Jahren ging in Quedlinburg eine über Jahrzehnte währende Ausbildungstradition zu Ende. Die Fachschule für Gartenbau und Hauswirtschaft wurde auf Weisung des Ministers für Landwirtschaft und Umwelt, Hermann Onko Aeikens (CDU), geschlossen. Laut „Mitteldeutscher Zeitung“ wurden als Grund die innerhalb von zehn Jahren von 155 auf 46 zurückgegangenen Bewerberzahlen in den Ausbildungsrichtungen Gartenbau, Techniker und Hauswirtschaft genannt. Das Stichwort „demographische Katastrophe“ fiel in diesem Zusammenhang nicht, obwohl es doch am treffendsten die eigentliche Ursache für den Niedergang der weit über Quedlinburg hinaus bekannten Bildungseinrichtung beschreibt.
Unterdessen hoffte der damalige Oberbürgermeister Eberhard Brecht (SPD) darauf, das Gelände für die Umwelt- und Freizeiteinrichtung „Ökogarten“ nutzen zu können, selbst eine weitere Hotelanlage wurde ins Auge gefasst. Doch daraus wurde nichts. Brecht ging in diesem Jahr in Rente.
Kaum ins Amt gekommen, kündigte der neue OB Frank Ruch (CDU) an, das immer noch leer stehende Internat der einstigen Schule für die Unterbringung von Asylbewerbern nutzen zu wollen. Die Vorbereitungen zur Einrichtung einer Außenstelle für die völlig überfüllte Zentrale Anlaufstelle für Asylsuchende (ZASt) in Halberstadt sind angelaufen. Man rechnet mit drei bis vier Wochen, bis die ersten „Gäste“ einziehen können.
Ganz von allein dürfte der Bürgermeister nicht auf die Idee gekommen sein, in die vom Tourismus geprägte Fachwerkstadt 200 „Flüchtlinge“ einzuladen. Gegenüber der Presse ließ er verlauten, dass Innenminister Stahlknecht (CDU) selbst um „Solidarität gebeten“ gebeten hätte. „Wir Quedlinburger werden uns diesem Wunsch nicht verschließen“, meinte Ruch für seine Bürger sprechen zu dürfen. Zugleich kündigte er an, am 5. August um 18 Uhr eine Informationsveranstaltung am Standort der künftigen Außenstelle durchzuführen, zu der auch Holger Stahlknecht seine Teilnahme zugesagt hat.
Man darf gespannt sein, ob wirklich alle Bürger Quedlinburgs begeistert von den Plänen sind. Ähnliche Diskussionsrunden in anderen Städten sind oft nicht so gelaufen, wie es sich die einladenden Politiker gedacht hatten. Inwieweit „Gesichtskontrollen“ oder Teilnahme-Verpflichtungen von Verwaltungsangestellten zur Anwendung kommen werden, wird sich am Mittwoch zeigen. Auf jeden Fall gilt das Motto: „Rechtzeitiges Erscheinen sichert die besten Plätze!“
Es wäre überdies interessant, zu erfahren, ob es bei den geplanten 200 Personen bleibt. Der Blick in andere Orte, die mit derartigen Heimen „gesegnet“ wurden, lässt nichts Gutes erwarten.
2 Antworten
Die bundesdeutsche Verräterkaste setzt nicht auf Heinz und Lieschen, sondern auf Mehmet und Eysche!
Völkerwanderung geht auch andersrum:
Eine gute Nachricht aus der taz über Menschen, die lange ihre Heimat gesucht und schließlich gefunden haben:
http://taz.de/Integration-franzoesischer-Juden-in-Israel/!5220759/
Es ist doch schön, wenn Heimatfreunde Heimatfreunden helfen! Unser großer Natobruder wird gewiss von einer win-win-Aktion sprechen.