Kaum hatte die AfD im Rahmen eines „Bürgerdialogs“ ein Malbuch unter die Leute gebracht, wurde die Angelegenheit zum Skandal hochgekocht. Nun gut, vielleicht war die Karikatur unter der Überschrift „Wir baden das aus!“ eher etwas für den Altherren-Stammtisch und weniger für Kinder geeignet. Afrikaner mit Knochen als Haarschmuck dürfte man zudem selbst in ihren Herkunftsländern kaum noch finden. Übergriffe im Schwimmbad oder ein Autokorso mit Schreckschuss-Geballer unter dem Halbmond gehören hingegen längst zu der „Folklore“, an die sich die schon länger hier lebenden Bürger gewöhnen mussten.

Nach Anzeigen wegen „Volksverhetzung“ und dem üblichen „Shitstorm“ etablierter Politiker und Medien folgte eine wenig glaubhafte (und wirksame) Distanzierung von dem „Kunstwerk“, was man zunächst als „Satire“ verstanden wissen wollte.
Wer nun nicht weiß, wie ein politisch korrektes Malbuch aussehen sollte, dem kann geholfen werden:
„KiDs Power- Das vielfältige Ausmalbuch!“
Fabriziert haben es die Macher von „KiDs – Kinder vor Diskriminierung schützen!“ Mit diesem pädagogisch wertvollen Heftchen können sich auch die Jüngsten frühzeitig auf eine „bunte und vielfältige“ Zukunft am „Standort Deutschland“ einrichten. Ziel ist es, die „gängigen Ausmalbücher“ zu ersetzen. Schließlich würden sich dort „viele Kinder und ihre Familien“ nicht wiederfinden. Also müssen in die Bilder Figuren eingebaut werden, denen man die Zugehörigkeit zu (Noch-) Minderheiten deutlich ansieht.

Dazu gehört dann auch ein Mädchen, das im Burkini ins Schwimmbad geht – immerhin in eines mit gemischtem Publikum und nicht zum islamischen Frauenbaden. Auf einem anderen Bild ist ein junger Afrikaner zu sehen, der außerdem noch in einem Rollstuhl sitzt – zwei Minderheiten in einer Person vereint!
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Doch wer sind die umtriebigen Akteure von „KiDs“? Bezahlt werden sie seit 2016 im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben. Gegen Rechtsextremismus, Menschenfeindlichkeit und Gewalt“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Finanzierung läuft zunächst bis Ende 2019. Neben Beratungsangeboten gibt es auch einen „Bereich der Prozessbegleitung zu diskriminierungssensiblen Beschwerdeverfahren in Kitas“.
Das Personal setzt sich aus „sexismus- und rassismuserfahrenen Personen sowie Menschen, die Diskriminierungserfahrungen aufgrund von Heteronormativität“ gemacht haben. Eröffnet wurde die Reihe der Publikationen im Januar 2016 mit dem jüngst bekannt gewordenen Machwerk „KiDs aktuell – Fasching vorurteilsbewusst feiern!“ Danach wandte man sich Kinderliedern, Spielmaterialien, dem Umgang mit religiösen Festen und weiteren Themen zu.
Wer weitergehende Fragen zu den Materialien hat, kann sich direkt an das Team von „KiDs“ wenden. So wäre es sicher ganz wichtig, zu erfahren, welche Farben in dem Ausmalbuch verwendet werden dürfen. Darf der Burkini rosa sein? Immerhin würde das geschlechtsspezifische Stereotype erfüllen! Aber trifft das auf den Burkini selbst nicht auch zu? Der Afrikaner im Rollstuhl ist an gewissen Merkmalen zu erkennen, die man früher mit „Rasse“ umschrieb. Ist das politisch korrekt? Und darf er überhaupt schwarz oder dunkelbraun ausgemalt werden? Fragen über Fragen, an denen sich KiDs noch lange abarbeiten kann. Die Finanzierung wird deshalb sicher auch für viele weitere Jahre gesichert sein!
Zuletzt noch ein Wort an die Hobbykünstler der AfD: Beim nächsten Mal lieber gleich politisch korrekt malen oder noch besser: zu dem stehen was man tut! (sp)
Eine Antwort
Wer malt denn noch mit Buntstiften? Und wer geht noch ins Freibad, wo die Bäder mangels Mittel zur Instandhaltung geschlossen werden, Kinder nicht mehr schwimmen können / lernen. Bei Kindern findet doch alles auf dem Handy / IPhone oder Tablet statt! Wer Malbücher entwirft / verteilt ist nicht auf der Höhe der Zeit, lebt im letzten Jahrhundert!