Der bekannte britische Nationalist, ehemalige Europaabgeordnete und gegenwärtig stellvertretende Präsident der nationalistischen Europapartei Alliance for Peace and Freedom (APF) Nick Griffin wurde bei seinem jüngsten Ungarn-Aufenthalt festgenommen und des Landes verwiesen. Dies sorgte in patriotischen Kreisen für etwas Verwirrung, nachdem sich Ungarn unter Viktor Orban doch deutlich nationalbewußter auf der politischen Bühne zeigte als die meisten EU-Mitglieder. Die „Deutsche Stimme“ sprach mit Nick Griffin und fragte hinsichtlich des Vorgangs und dessen Bewertung nach. Nick Griffin verbrachte immerhin in den vergangenen 18 Monaten viel Zeit in Ungarn, ohne daß es zu irgendwelchen Zwischenfällen kam. Im Gegenteil bestätigte Nick Griffin, zahlreiche gute Beziehungen zu ungarischen Patrioten, einschließlich einiger traditionalistischer Geistlicher gepflegt zu haben. Als hauptsächlichen Grund für seine Ungarn-Aufenthalte äußerte Nick Griffin auf den Punkt formuliert: „Ich sehe aufgrund der bevölkerungspolitischen Katastrophe in Westeuropa derzeit keine Zukunft bzw. nur vorprogrammierten Bürgerkrieg, weshalb wir die Visegrad-Staaten, die Merkels Zuwanderungsselbstmord-Programm zurückweisen, als künftige Bastion für ein freies und christliches Europa benötigen. Sie werden womöglich die Basis darstellen, von der aus eine zweite Reconquista unternommen werden kann.“
Ich hielt mich im Regelfall zwar an meinen Grundsatz, daß ein „Flüchtling“ wie ich, der ich evtl. erwog, sogar dorthin umzusiedeln, sich nicht in die ungarische Politik einmischen solle, doch beteiligte ich mich ausnahmsweise an der Organisation einer Konferenz gegen George Soros, was vermutlich meine Ausweisung ausgelöste haben dürfte“, erklärte Nick Griffin gegenüber der DS-Redaktion. Der europaweit bekannte britische Nationalist wurde am Flughafen festgehalten und mußte eine Nacht in einer Zelle verbringen, ehe er tags darauf – wie Griffin unterstrich – von sich entschuldigenden und sympathisch auftretenden Polizeikräften in einen Flieger zurück nach Großbritannien gesetzt wurde. Ungeachtet dessen hat der APF-Vize, seines Zeichens selbst Rechtsanwalt, bereits Klage gegen seine Ausweisung eingereicht. Die Entscheidung selbst ist auf die ungarische Anti-Terror-Polizei KEK zurückzuführen. Einen Groll gegen Viktor Orban bzw. dessen Regierung hegt Nick Griffin nicht, sondern beurteilt den Vorfall – ohne Rücksicht auf seine eigene Person – etwas weitsichtiger.
„Ich halte Viktor Orban für einen schlauen Fuchs, der nur versucht, durch das Bauernopfer einiger, die als »Hardliner« dargestellt werden, eine Nebelwand für seine zunehmend radikale anti-liberalistische Agenda zu erzeugen. Ich mache ihm dies nicht zum Vorwurf und werde auch weiterhin seine Kritiker in nationalistischen Kreisen auffordern, ihre Kritik zu mäßigen“, lautet Griffins Analyse. Mit Nachdruck mahnt der APF-Vizepräsident zudem: „Die sogenannte »radikale Rechte« Osteuropas muß ständig auf der Hut sein, nicht von den Gloabalisierungs-Strategen instrumentalisiert zu werden, wie es am Beispiel der Ukraine so beschämend der Fall ist.“ Mit der lapidaren Feststellung „Ja, es war unangenehm und störend, doch ich erlebte schon Schlimmeres – der Kampf geht weiter!“ hakte Nick Griffin den Vorfall ab und wendet sich weiteren Aktivitäten zu.
Sascha A. Roßmüller