Er klingt schon verwirrend, was heute in der „Welt“ und ähnlichen Medien zu lesen steht. Es ist von einem „möglicherweise verhinderten Anschlag auf ein Einkaufszentrum in Essen“ die Rede, es sei „offen, wer die Kontaktleute des mutmaßlichen Drahtziehers in Deutschland sind und wo sie stecken.“ In geheime Chats – also Internet-Plauderrunden – seien möglicherweise schlimme Dinge geplant gewesen. Von einem geheimnisvollen „Hit-Team“ als „ganzer Tätergruppe“, das sowohl innerhalb als auch außerhalb Deutschlands agiert hat, wird „berichtet“. Es soll Warnungen vor Selbstmordattentätern gegeben haben.
In Essen selbst wurden gestern Fakten gesetzt. Ein großes Einkaufszentrum wurde geschlossen, mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten zogen auf. Die Wohnungen zweier Verdächtiger aus der salafistischen Szene in Oberhausen wurden durchsucht. Auch in dieser Stadt wurde angewiesen, dass im Einkaufszentrum „Centro“ als weiterem möglichen Terrorziel die Polizei dort „ab sofort deutlich präsent sein“ solle.
Der islamische Hintergrund der geplanten Anschläge ist kaum noch zu verheimlichen. Auch die Ausrede vom „psychisch gestörten Einzeltäter“ dürfte diesmal nicht ziehen. Die Berichte über die nicht abreißende Kette derartiger Terrorakte – egal ob ausgeführt oder „nur“ geplant – führen jedoch bei Teilen des deutschen Volkes zu einer Abstumpfung, die den Regierenden nur recht sein kann. Es fragt sich nur, wie lange diese mehr als durchsichtige Strategie noch Erfolg haben wird. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.