Die Idee, das Kinder- und Erholungszentrum in Güntersberge wie berichtet (http://deutsche-stimme.de/2015/04/01/harz-lich-willkommen-heisst-es-im-harz-nun-auch-fuer-asylbewerber/) künftig als Nebenstelle für die Zentrale Aufnahmestelle in Halberstadt zu nutzen, ist vom Tisch. Das Vorhaben hatte massive Proteste der Einwohner und Gewerbetreibenden hervorgerufen.
Der Fall zeigt exemplarisch das konfuse Agieren des Innenministeriums in Sachsen-Anhalt. Von vornherein bekannt war die Tatsache, daß das Objekt abgelegen im Wald liegt. Jetzt aber erst meint Innenminister Holger Stahlknecht erfahren zu haben, daß dort die ärztliche Versorgung unzureichend sei. Das ist natürlich Unfug, schließlich müssen die Einwohner des Ortes auch irgendwie versorgt werden und sei es im nicht allzu fernen Quedlinburg. Bei Asylbewerbern gelten aber scheinbar andere Maßstäbe. Ebenso will der Innenminister erst jetzt bemerkt haben, daß die meisten Unterkünfte (Bungalows) nicht beheizbar sind. Auch das weiß eigentlich jeder, der solche Ferienlager aus eigener Anschauung kennt. Aber vielleicht hat nicht nur der Herr Minister seine Wurzeln in westlichen Bundesländern, sondern auch seine Mitarbeiter. Da kann es schon mal zu solchen Wissenslücken kommen.
Da zumindest das Hauptgebäude im Winter bewohnbar ist, denkt man im Ministerium darüber nach, dort bis zu 30 Personen unterzubringen – vorausgesetzt – der Insolvenzverwalter spielt mit. Das wird er aber nicht können, da sonst der eigentliche Zweck des Geländes verloren geht und ein positiver Ausgang des Insolvenzverfahrens samt Rettung der 23 Arbeitsplätze unmöglich wird. Das wir auch der Innenminister wissen, der vermutlich nur den Eindruck eines völligen Fehlgriffs vermeiden möchte.
Keine Rolle spielen in den Überlegungen angeblich die Proteste gegen eine zentrale Aufnahmestelle: “Es kann nicht angehen, daß eine Kommune, die sich lautstark dagegen wehrt, am Ende nicht berücksichtigt wird. Das ist für mich kein Kriterium einer Prüfung”, so Stahlknecht in gewohnt überheblicher Manier. Es wäre für ihn und seinesgleichen unerträglich, wenn das Volk irgendetwas mit zu entscheiden hätte in Dingen, die es selbst betrifft. Das glaubten übrigens die Bewohner der Waldsiedlung in Wandlitz einst auch. 1989 gab es dann eine böse Überraschung für die Mitglieder des Politbüros der SED.
Die Suche nach einer neuen Unterkunft geht nun weiter, 1500 zusätzliche Plätze werden in Sachsen-Anhalt benötigt. Um weitere Fehlgriffe zu vermeiden: Das ehemalige Betriebsferienheim Viktorshöhe bei Friedrichsbrunn (siehe Foto) ist nicht nur noch abgelegener, sondern auch völlig verfallen. Möglich wäre es natürlich, abgelehnte Asylbewerber endlich konsequent abzuschieben. Aber wo kein Wille ist, findet sich bekanntlich kein Weg. Der Druck im Kessel wird so nur weiter ansteigen.
Eine Antwort
Ich finde es super, dass Ihr “Ossis”, jetzt die viel besseren Demokraten seid. Ich bin ein Kind des Kalten Krieges, aber ein ” Wessie “. Aber für mich war immer klar, greift die Volksarmee uns an, werde ich nicht auf meine Deutschen Schwestern und Brüder feuern. Heute als alter Sack wünsche ich mir in zwischen die Volksarmee hätte wirklich die BRD überrollt. Dann hätten wir wahrscheinlich jetzt eine echte Demokratie. Weiter so Ihr seid echte Demokraten.
Hilsner ! Hans Dunker