De Maizières patriotisches Wort zum Sonntag

Man merkt: Es herrscht Wahlkampfstimmung! Es ist wieder an der Zeit, rechts zu blinken, um anschließend links abzubiegen. Thomas de Maizière unternimmt den erneuten Versuch, mit Begriffen wie „Leitkultur“, „Patriotismus“ oder dem dämlichen Satz „Wir sind nicht Burka“ zu punkten. Seine 10 Gebote  – pardon – Thesen sollen helfen,  die Herrschaft der einst christlichen Unionsparteien um weitere Jahre zu verlängern. Herausgekommen ist ein Sammelsurium aus frommen Wünschen, Selbstverständlichkeiten und Täuschungsversuchen.

In Punkt eins zeigt der Innenminister, dass er Wert auf „einige soziale Gewohnheiten“ legt. Ein Besuch in Berlin-Neukölln oder ähnlich überfremdeten Vierteln würde ihm zeigen, dass er damit zu spät kommt. Ein „ey Alder, isch mach disch…“ würde er nur deshalb nicht zu hören bekommen, weil seine Sicherheitskräfte zwischen ihm und den Schmuckstücken des Kiezes stehen würden. Otto Normalverbraucher hingegen müsste es sich bieten lassen oder die Gegend meiden. De Maizières „Zivilkultur bei der Regelung von Konflikten“ hat längst ausgedient und „Vorstellungen von Ehre“ (oder was sich mancher darunter vorstellt) werden immer häufiger „mit Gewalt“ verknüpft.

Deshalb kommt der Minister auch mit der Wunschvorstellung, dass in unserem Land „Religion Kitt und nicht Keil der Gesellschaft“ sei, etwas zu spät. Der „unbedingte Vorrang des Rechts über alle religiösen Regeln im staatlichen und gesellschaftlichen Zusammenleben“ als Grundlage für den religiösen Frieden im Land ist in weiten Bereichen längst verloren gegangen!

Außenpolitisch will De Maizière nichts ändern, denn „Wir sind Teil des Westens. Kulturell, geistig und politisch. Die Nato schützt unsere Freiheit.“ Und natürlich gehört dazu „ein besonderes Verhältnis zum Existenzrecht Israels“. Passend sind auch innenpolitisch die Pflöcke eingeschlagen: „Unsere Vergangenheit prägt unsere Gegenwart und unsere Kultur. Wir sind Erben unserer deutschen Geschichte.“ Die begrenzte Sichtweise hierzu ist bekannt!

Die „schon länger hier Lebenden“ (Merkel) reiben sich verwundert die Augen, wenn De Maizière ins Phantasieren kommt: „Wer ist `wir`? Wer gehört dazu? Für mich ist die Antwort klar: Wir – das sind zunächst einmal die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes. Nicht jeder, der sich für eine gewisse Zeit in unserem Land aufhält, wird Teil unseres Landes.“ Spätestens hier werden die Wahlkampfrhetorik (und damit die Unehrlichkeit) dieses CDU-Politikers offenbar!

Der Bundesinnenminister hat gesprochen. Leider nur in der „BILD“, wo man ohne Abo nicht mitlesen kann. Den Springerverlag wird es freuen, wenn so die Werbeeinnahmen steigen, der Leser muss sich die Thesen aus anderen Quellen zusammensuchen. Dabei haben wir gern geholfen.

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4 Antworten

  1. Auch hierzulande zerstören Christen wie de Maizière, v.a politisch-kultisch organisierte, seit ca. 1500 Jahren einheimische Kultur:
    Universalistischer Größenwahn, Verteufelung von Göttinnen, sexueller Irrsinn, Ermordung heilkundiger Frauen per Scheiterhaufen, Sachsenabschlachtung in Verden, Niederschlagung der Bauernbewegung, Dreißigjähriger Krieg (Völkermord in Magdeburg von Vatikan besonders gelobt), Aneignung von halb Deutschland als Pfründe.
    Wir brauchen eine DEUTSCHE Leitkultur!

  2. Daß dieser Kerl BRD-Innenminister ist, ist schon peinlich und schlimm genug. Jetzt kommt er auch noch mit solchen schleimigen Sprüchen. Unser Land ist durch Merkel & Co. halb ruiniert und wir müssen nur eins: die Namen der Volksverräter merken, damit wir sie später vor ein Volksgericht stellen können.

  3. Thomas de Maizière geht es darum vom totalen Versagen der CDU abzulenken. Beispiel: Am Rand eines Wohngebiet in Marienborn ließen käufliche CDU-Stadträte ein als Einfamilienhaus getarntes Russen-Puff errichten, und als die Annullierung der Baugenehmigung erstritten und der Rückbau der Anlage erwirkt wurden stelle sich heraus dass der CDU-Kandidat darauf spekuliert hatte dort als Bürgermeister und Zuhälter in Personalunion den Betrieb aufzunehmen. Repräsentiert das die CDU-Leitkultur?

  4. Das ist eine aus dem Lot geratene CDU-Wahlkampfphrase, in souveränen Kulturen sind Führung und Schöpfung ebenso voneinander getrennt wie Staat und Kirche. Zudem bedeutet Kultur weitaus mehr als nur Protokoll – auf gesamtdeutsch gesagt, wir sind wir und nicht wir. Kein Mann braucht für den Zahnarzt seinen Bart abzulegen, und keine Frau ist dazu verpflichtet sich aufs Hochzeitskleid treten zu lassen. Helmut Kohl hätte diese „Zehn Punkte“ in die Rumpelkammer gehängt.