Die Argumente liegen scheinbar klar auf dem Tisch: „Weniger Messer heißt geringere Gefahr“ (Rüdiger Erben, SPD) oder „Jedes Messer, das nicht in der Öffentlichkeit mitgeführt wird, ist ein Problem weniger“ (Uwe Bachmann, GdP). Die Zunahme von Straftaten mit Stichwaffen in den vergangenen Jahren lässt sich immer schwerer leugnen, auch wenn die Fälle so erfasst werden, dass sie in Statistiken oft nicht gesondert auftauchen.
Der Bundesrat soll im September entscheiden, ob es Messerverbotszonen an belebten öffentlichen Orten geben soll, wozu Bahnhöfe, Einkaufszentren, Großveranstaltungen und das Umfeld von Schulen zählen würden. Dort dürften dann keine Spring- oder feststehenden Messer mit einer Klingenlänge von mehr als sechs Zentimetern öffentlich gezeigt werden. Doch wer will das kontrollieren?

Nicht nur deshalb wird über das Für und Wider diskutiert. An nachgewiesenen Kriminalitätsschwerpunkten wie der Leipziger Eisenbahnstraße wurden solche Verbote bereits ausgesprochen. Die dafür aufgestellten Warnschilder werden wenig respektvoll behandelt – ganz wie der von bestimmten Einwanderern als „Beutegesellschaft“ behandelte bundesdeutsche Staat.
Und hierin liegt das Hauptproblem: Die Zahl der Personen, die Messer tragen und bereit sind, sie als Waffe einzusetzen, wächst ständig weiter. Solange diese Fehlentwicklung nicht gestoppt (oder besser: umgekehrt) wird, helfen Waffenverbote nicht weiter. (sp)