Broders Stich ins Wespennest

 „Wo bleibt die muslimische Solidarität?“ – So betitelte der bekannte Publizist Henryk M. Broder seine Antwort auf die stetig wachsenden Schuldzuweisungen im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Flüchtlingskrise. Obwohl die in Österreich erscheinende „Kleine Zeitung“ den Artikel nur in ihrer gestrigen Druckausgabe veröffentlichte, schlägt er doch erste Wellen. Was ist so unerhört an diesem Beitrag, daß ein Thomas von der Osten-Sacken auf der Netzseite der linksextremen Postille „Jungle World“ den Versuch einer Gegenargumentation startet?

Es ist die Frage, warum reiche Staaten wie Saudi-Arabien oder Kuwait nicht intervenieren, ihre prall gefüllten Schatullen nicht öffnen, um den muslimischen Brüdern und Schwestern in existentieller Not zu helfen. Der „Jungle“-Kämpfer mit dem langen Namen meint es besser zu wissen, wenn er schreibt: „Tun sie nur längst.“ Als „Beweis“ für seinen überlegenen Wissensstand gibt er eine Statistik an, in der die Länder aufgeführt werden, die die meisten Flüchtlinge aufgenommen haben. Tatsächlich steht hier Pakistan an erster Stelle, gefolgt vom Iran, dem Libanon, Jordanien und der Türkei. Ist die islamische Welt also doch in Ordnung?

Was der Herr von der Osten-Sacken übersieht: Saudi-Arabien oder Kuwait stehen nicht auf der Liste. Und er will auch nicht bemerken, daß es sich bei den angeführten Staaten um die Nachbarländer der Krisenherde Irak, Syrien oder Afghanistan handelt, die sich mehr oder weniger widerwillig der gewaltigen Aufgabe stellen mußten. Ihm fällt auch nicht auf, daß sich darunter Pakistan oder der Iran befinden, die ihrerseits zahlreiche Bürger aus politischen oder religiösen Gründen zur Flucht treiben.

Broder unterstellt den reichen islamischen Staaten einen fehlenden Willen zur Hilfe. Damit hat er sicher Recht. Es muß aber auch die Frage gestattet sein, weshalb dieser Wille fehlt. Warum werden von den Saudis jährlich Millionenbeträge in islamische Schulen, Akademien und Moscheen in Deutschland und anderen Europäischen Ländern investiert, während direkt vor ihrer Haustür z.B. in Somalia Elend und Terror herrschen? Warum hört man nichts über Flüchtlinge aus dem Irak oder Syrien, die Aufnahme in ihren reichen Nachbarländern finden?

Liegt es vielleicht daran, daß sie bereits Angehörige des Islam sind und ihnen so das „Tor zum Paradies“ offen steht, egal, wie elend sie sterben? Das mag nach einer zynischen Unterstellung klingen. Das verbrecherische Handeln islamischer Glaubenskrieger im Irak, Syrien, Nigeria oder Afghanistan gibt genug Anlaß zu der Sorge, daß genau solche Gedankengänge auch das Handeln der reichen Araber bestimmen. Und es würde erklären, warum sie ihre Gelder lieber in Missionsgebieten wie Europa investieren. Hier gibt es ja ein reiches Betätigungsfeld im Sinne des Korans! Selbst der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, mußte kürzlich die Befürchtung einräumen, daß radikale Islamisten auch in Deutschland einen eigenen Staat errichten wollen. Für diese Feststellung wäre er vor einigen Jahren noch selbst Gefahr gelaufen, im Verfassungsschutzbericht Erwähnung zu finden.

„Wo bleibt die muslimische Solidarität?“ – solche und ähnliche Fragestellungen werden von den Vertretern aus Politik und Medien aus Angst um die damit verbundenen Fettnäpfchen  ausgeklammert. Es ist an der Zeit, diese Gefäße samt ihrem schmierigen Inhalt denen an den Kopf zu werfen, die sie ausgelegt haben!

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