Immer mehr Ärzte aus Syrien, Rumänien, Serbien, der Ukraine, Russland und Aserbaidschan wollen in Deutschland tätig werden. Das ist ganz bestimmt nicht im Sinne der Herkunftsländer und auch nicht ganz unproblematisch für uns.

Im letzten Jahr musste ein falscher Arzt aus Libyen ins Gefängnis, der sich seine Approbationsurkunde nebst allerlei Zeugnissen selbst gebastelt hatte und damit im Klinikum Kassel und in Hildesheim zur Probe angestellt wurde. Einige Jahre zuvor machte der Transplantationsskandal von Göttingen Schlagzeilen, in den u.a. ein Arzt aus Jordanien verwickelt war.
Bei einem Treffen der Ärztekammer Sachsen-Anhalt in Freyburg wurde deshalb der Beschluss gefasst, eine bundesweit einheitliche Prüfung für ausländische Ärzte aus Drittstaaten einzuführen. Bislang ist es üblich, zur Überprüfung des Ausbildungsstandes vornehmlich Zeugnisse heranzuziehen. Von der Echtheit des Inhalts und einer korrekten Übersetzung kann – wie im Falle des Libyers – nicht immer ausgegangen werden. Dr. Simone Heinemann-Meerz, Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, erklärte hierzu: „Zum Schutz unserer Patienten müssen wir dafür sorgen, dass Ärzte, welche nicht aus EU-Staaten stammen, zumindest das dritte Staatsexamen ablegen, um in Deutschland eine Approbation zu erhalten.”
Darüber hinaus hatte der Ärztetag ein bundesweites Register über nichtbestandene Kenntnisprüfungen gefordert. So soll ein Austausch der Approbationsbehörden ermöglicht und unerlaubte Mehrfachprüfungen verhindert werden.
Übrigens: Die Durchfallquote bei den Sprach- und Medizinprüfungen beträgt im ersten Versuch mehr als 50 Prozent – wobei diese Versuche bislang beliebig oft wiederholt werden können. Was würde wohl Prof. Sauerbruch dazu sagen? (sp)